Ich habe vor einigen Tagen für wenige Euro ein interessantes Stück Saarländischer Philatelie-Geschichte ersteigert: Ein Exemplar des Annoncen-Blatts und Anzeiger der Philatelie für das Saarland. Ausgabe Nr. 3 von 1948.
Dieses Exemplar wurde am 20. April 1948 gefaltet als Drucksache versandt, portogerecht freigemacht mit einer 2 F/12 Pf. der MBD II.
Wer war Karl End? Leser des SAARPHILA-BLOGS kennen den Namen durch den Saar-Spezial-Briefmarkenkatalog, welchen Karl End 1950 zusammen mit Willibald Becker herausgegeben hatte. Dieser Katalog ist heute für Sammler von Feldmerkmalen der BuS I resp. MBD II von 1947 ergiebiger als selbst der aktuellste MICHEL®-Katalog aus dem Hause Schwaneberger. Der Katalog war die Grundlage für die Arbeiten von Paul Staedel und dem Autorenteam des Saarhandbuchs um Pierre Séguy (1).
Karl End war auch Briefmarkenhändler und Vorsitzender der Vereinigung der Briefmarkenhändler des Saarlands. Die Geschäftsstelle der Vereinigung befand sich in den Räumlichkeiten seines Briefmarkenhandels an der Luisentaler Strasse 82 in Saarbrücken 5.
Interessantes Detail: 2. Vorsitzender war Willibald Becker und Markenprüfer der bekannte Ludwig Bach.
Interessierte können sich hier das Annoncen-Blatt als PDF-Datei für ausschliesslich private Zwecke herunterladen.
Weder zu Karl End noch zu Willibald Becker habe ich biographische Daten gefunden. Habt ihr Informationen zu diesen beiden Personen? Schreibt mir bitte eine E-Mail.
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Anmerkungen
(1) Pierre Séguy, 1921-2004, eigentlich Otto Robert Steinschneider, wurde 1946 als Offizier der französischen Militärbehörde ins Saarland versetzt. Ab September 1947 Sendeleiter bei Radio Saarbrücken. Er war Philatelist und Mitbegründer des Philatelistenverbandes im Saarland und des Saarhandbuchs.
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Die MICHEL® Rundschau 4/2024 ist erschienen. Im Editorial verspricht Melanie Baumann aus dem Redaktions-Team viel. Kann der MICHEL® halten was er verspricht?
Ich spüre die Versuchung, mir den 2. Band des MICHEL® Deutschland Spezial (DSK) zuzulegen. Meine Exemplare des DSK stammen aus dem Jahr 2018. Andererseits befürchte ich – wie bereits beim MICHEL® Saar Spezial 2024 (5. Auflage) nur enttäuscht zu werden. Kann der MICHEL® mehr Informationen zu Vytautas Kazimieras Jonynas bieten, als die Biographie, an der ich aktuell arbeite?
Ich bin noch unentschlossen, möchte euch die Information aber nicht vorenthalten.
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Nachtrag vom 9. Mai 2024
Ich hatte vor einigen Tagen die Möglichkeit, einen Blick in den aktuellen MICHEL® DSK 2024 zu werfen. Selbstverständlich suchte ich sofort nach den
stark erweiterte(n) Informationen zu den Designern und Graveuren.
Und ich wurde fündig! Bei den Briefmarken der Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar steht als Entwerfer nicht wie bisher bloss Jonynas, nein, es steht neu in voller Länge Prof. Vytautas Kazimieras Jonynas!
Vor dieser enormen Informationsfülle erschauerte ich ehrfürchtig und beschloss, die € 98 für ein Exemplar des MICHEL® DSK 2024 sinnvoller auszugeben.
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Wie bereits auf Facebook angekündigt, fasse ich in diesem Beitrag meine Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit den im aktuellen MICHEL® Saar-Spezial 2024 aufgeführten Feldmerkmalen der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I) zusammen.
Wie so häufig täuschte der erste Eindruck, den ich in diesem Beitrag festhielt. Es gibt neben vielen Fehlern durchaus einige positive Aspekte, die ich ebenfalls aufführe.
Der MICHEL® Saar-Spezial 2024 erspart Saar-Sammlern den viel teureren Kauf beider Bände des MICHEL® DSK 2024 sowie beider Bände des MICHEL® Briefe Deutschland-Katalogs 2023/24, denn die Abschnitte dieser Kataloge, welche Saargebiet, Saarland sowie die Ausgaben der Deutschen Bundespost für OPD Saarbrücken betreffen, sind bereits in der 5. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial enthalten. Für diesen Katalog habe ich ein Inhaltsverzeichnis erstellt, welches ich euch (für den Hausgebrauch) gerne zur Verfügung stelle.
Die von mangelnder Fachkenntnis über die bei der Herstellung der Freimarken Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar angewandten Drucktechnik zeugende Anmerkung,
Marken aus den B-Bogen sind alle etwas dunkler als die aus den A-Bogen
die über viel zu viele Jahre nicht nur im MICHEL® Saar-Spezial, sondern auch im MICHEL® DSK zu finden war, ist mit der Ausgabe 2024 endlich und hoffentlich für immer gestrichen worden.
Der Eintrag zu den Ministerblocks der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar wurde nach meinen Artikeln in der Deutschen Briefmarken-Revue 1/2023, im Saarphila-Blog sowie im Mitteilungsblatt der ArGe SAAR 2023 angepasst und lautet nun:
206M-225M Ministerblocks in Zeichnung des Urdrucks (MiNr. 206-211 und 216-225) bzw. der Neuauflage (MiNr. 212-215)
Ich hätte es zwar so ausgedrückt: Ministerblocks in Zeichnung der Originalausgabe […] (vom Urdruck sprechen wir ausschliesslich im Zusammenhang mit dem Malstatt-Burbacher Überdruck, MBD I) bzw. der Neuausgabe […] (es handelt sich um eine Neuausgabe von veränderten Klischees), aber was soll’s … ist halt MICHEL®-Sprech.
Nun zu den Feldmerkmalen. Die 4. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial von 2017 katalogisierte 108 Feldmerkmale und umfasste 14 Abbildungen. Die aktuelle 5. Auflage katalogisiert nun 113 Feldmerkmale mit – weiterhin sehr mageren – 19 Abbildungen. Die Abbildungen zu 16 Pfennig, MiNr. 213 III und 30 Pfennig, MiNr. 217 II sind in der aktuellen Ausgabe auch farblich korrekt dargestellt.
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Der Reihe nach:
Generell finden sich keinerlei Hinweise auf Ami Faux, also ähnliche Merkmale, die Sammler und Prüfer aufgrund der verschwurbelten Beschreibungen (gerissene Fenster, gebrochene Buchstaben … halt MICHEL®-Sprech) und fehlenden Abbildungen für das beschriebene Feldmerkmal halten könnten.
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MiNr. 206 III: Das im MICHEL® beschriebene Merkmal ist nicht das Hauptmerkmal des Bogenfeldes 8AB. Dieses ist das wiederkehrende Feldmerkmal heller Fleck am linken Knie. Die Beschreibung im Katalog ist nicht vollständig. Für diese Ansicht spricht, dass beim 8 Pfennig-Wert dieses Merkmal im Katalog als MiNr. 209 IV, Feld 38AB aufgeführt ist. Darüber hinaus tritt dieses Merkmal auch beim 3 Pfennig-Wert auf Feld 33AB auf. Sprich: es handelt sich um ein wiederkehrendes Feldmerkmal, welches auf einem bestimmten Bogenfeld beider Teilbogen bei mehreren Werten mit demselben Bildmotiv (hier Bergmann) auftritt. Im Saarphila-Blog wurde dieses wiederkehrend Feldmerkmal bereits 2018 vorgestellt (Link)
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MiNr. 210 VI: Die Beschreibung im Katalog ist nicht vollständig. Auffällig ist der dunkle Fleck am rechten Unterschenkel (vgl. folgende Abbildung).
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Der MICHEL® weist an keiner Stelle auf die zwei Druckphasen (früh/spät) hin, welche wir aufgrund der Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert wie auch beim 24 Pfennig-Wert und der Daten des Bogenranddrucks festmachen können. Für den 12 Pfennig-Wert sind dies:
30./31. Dezember 1946 sowie 2./3. Januar 1947 = frühe Druckphase
4.-9. Januar 1947 = späte Druckphase
Ebenso erfolgt bei den Bewertungen keine Unterscheidung zwischen den Feldmerkmalen auf Bogen mit der häufigen Wasserzeichenorientierung steigend (S, im MICHEL® Y) und der selteneren Wasserzeichenorientierung fallend (F, im MICHEL® X).
MiNr. 211 II: Das in früheren MICHEL®-Katalogen in der Beschreibung aufgeführte Merkmal Fleck am Gürtel oder auch ‹Koppelschloss› wurde im MICHEL® Saar-Spezial 2024 ersatzlos gestrichen. Grund dafür dürfte sein, dass dieses Merkmal einerseits bloss auf Bogen der späten Druckphase und dann auch noch auf A- und B-Bogen unterschiedlich ausgeprägt auftritt (vgl. folgende Abbildungen).
MiNr. 211 IV: Dieses Merkmal irrlichtert immer noch im MICHEL® herum, obschon es aus gutem Grund weder in der Étude, dem Saarhandbuch, noch im Handbuch Feldmerkmale SAAR I aufgeführt wird. Bei dem Merkmal Fleck oben im R handelt es sich nicht um ein Feldmerkmal, sondern um einen Vertreter sogenannter Irrlichter. Diese Irrlichter sind primäre Merkmale, die unsystematisch auf unterschiedlichen Bogenfeldern eines oder mehrerer Werte in gleicher Ausprägung auftreten. Allein auf den Schalterbogen des 12 Pfennig-Werts können wir dieses Merkmal mal gut, mal bloss mit einiger Fantasie, auf den Bogenfeldern 1AB, 4B, 6AB, 9A, 16B, 20B, 31AB, 41AB, 49B, 51AB, 61AB, 66AB, 71AB erkennen, wobei noch Unterschiede zwischen Schalterbogen des frühen und späten Drucks zu beachten sind. Darüber hinaus tritt auf Bogenfeld 86AB ein in etwa ähnliches Merkmal in stärkerer Ausprägung auf. Das Charakteristikum eines Feldmerkmals ist aber die klare Zuordnung einer Marke zu einem einzigen Bogenfeld. Dies ist bei einer Marke mit einem Irrlicht-Merkmal nicht möglich (Quelle: Handbuch Feldmerkmale SAAR I).
MiNr. 211 VI: Die Beschreibung im MICHEL® Saar-Spezial lautet nicht wie bisher Strich am linken Arm und Punkt links über Kirchturm (Feld 32), sondern neu bloss: Strich am linken Arm (Feld 32). Das Teilmerkmal Fleck neben Kirchturm existiert sehr wohl, jedoch ausschliesslich auf Bogen der späten Druckphase (vgl. folgende Abbildung).
MiNr. 211 VIII: Der MICHEL® Saar-Spezial gibt falsch Feld 77, also beide Teilbogen an. Korrekt ist Feld 77B! Korrekt ist im MICHEL® Saar-Spezial hingegen die neu hinzugefügte Ergänzung Teilaufl., das Merkmal kommt ausschliesslich auf Bogen der späten Druckphase vor.
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MiNr. 212 VI: Es existieren mehrere Bogenfelder mit unebenem Oberrand, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie auf Feld 33B. Um sicherzugehen, das zweite, nicht im MICHEL® beschriebene, aber ebenfalls auffällige Feldmerkmal des Bogenfelds 33B heranziehen: Farbfleck mit hellem Saum am Kragen des linken Stahlwerkers (vgl. folgende Abbildung).
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MiNr. 213 I: Die Abbildung im MICHEL® Saar-Spezial 2024 hat eine falsche Farbe (grün statt blau).
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Der MICHEL® weist an keiner Stelle auf die zwei Druckphasen (früh/spät) hin, welche wir aufgrund der Feldmerkmale beim 12 Pfennig-Wert wie auch beim 24 Pfennig-Wert und der Daten des Bogenranddrucks festmachen können. Für den 24 Pfennig-Wert sind dies:
14.-18. Januar 1947 = frühe Druckphase
20.-24. Januar 1947 = späte Druckphase
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MiNr. 217 II/III: Diese beiden Feldmerkmale haben einen langen Weg, fast schon eine Odyssee, durch die vielen MICHEL®-Kataloge hinter sich. Eine kleine Chronik:
1990er-Jahre: Im MICHEL® DSK 1991 oder auch DSK 1996 als 217 II Mädchen mit Horn am Kopf (Feld 59) falsch katalogisiert, denn es handelt sich um zwei unterschiedliche Merkmale.
2000er-Jahre: Im MICHEL® Saar-Spezial (1. Auflage 2002) wurde die Merkmale korrekt getrennt als 217 II gebogener Strich (Horn) am Kopf der linken Bäuerin (Feld 59, Bg. A) und 217 III gebogener Strich (Feder) neben dem Kopf der linken Bäuerin (Feld 59, Bg. B) aufgeführt; die Beschreibungen waren also vertauscht.
2010er-Jahre: Auf die Vertauschung der Bogenfelder aufmerksam gemacht, fasste die MICHEL®-Redaktion ab Ende 2012 die beiden Feldmerkmale wieder falsch unter 217 II gebogener Strich (Horn) am Kopf der linken Bäuerin (Feld 59) zusammen, was den längst korrigierten Fehler aus den 1990er-Jahren für 10 Jahre wieder zurück brachte. Dabei hätte bereits in den 1990er-Jahren ein kurzer Blick ins Saarhandbuch oder in Paul Staedels Etude genügt, diesen Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
2023: Es hat mehr als 30 Jahren gebraucht, diese beiden Feldmerkmale korrekt im MICHEL® Saar-Spezial 2024 zu katalogisieren.
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MiNr. 220 V: Der Eintrag 50 Pfennig, MiNr. 220 V, Feld 28, Teilaufl. ist neu und gleich falsch. Korrekt ist Feld 28 (AB). Beim 50 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage. Dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen. Ein Blick in Paul Staedels Étude, ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 3/2023 hätte genügt.
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MiNr. 221 IV/V: Die Einträge 60 Pfennig, MiNr. 221 IV, Feld 16, Teilaufl. sowie MiNr. 221 V, Feld 92, Teilaufl. sind ebenfalls neu und leider ebenfalls falsch. Auch beim 60 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage. Die Fehler wären vermeidbar gewesen. Ein Blick in Paul Staedels Étude, ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 4/2023 hätte genügt.
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MiNr. 222: Bei allen Feldmerkmalen des 75 Pfennig-Werts fehlen im MICHEL® Saar-Spezial 2024 gesonderte Bewertungen für die extrem seltenen Exemplare mit Wasserzeichenorientierung fallende Wellenlinien F (im MICHEL® X).
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MiNr. 224 IV: Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 IV, Feld 50 Bg. B ist nun korrekt.
Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 VII, Feld 41 ist weiterhin falsch. Das Feldmerkmal kommt ausschliesslich auf B-Bogen vor.
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MiNr. 225 III: Die Einschränkung im MICHEL® Saar-Spezial auf B-Bogen ist falsch. Das Feldmerkmal kommt auf beiden Teil-Bogen (A und B) vor. Folgende Abbildung zeigt ein Exemplar vom A-Bogen.
MiNr. 225 V: Neu aufgenommen! Das Merkmal kommt NICHT in Teilauflage vor und es handelt sich auch NICHT um ein Feldmerkmal, sondern um das Reihenmerkmal der 3. senkrechten Bogenreihe auf A- wie B-Bogen. Dieses Reihenmerkmal wurde bereits im Saarhandbuch (SHB) wie auch im Handbuch Feldmerkmale SAAR I publiziert. Die Katalogisierung dieses Reihenmerkmals als Feldmerkmal im MICHEL® Saar-Spezial 2024 ergibt keinen Sinn, denn Marken der Felder 23B (MiNr. 225 II oder doch V?) und 43AB (MiNr. 225 IV oder doch V?) weisen dann ZWEI (!) Feldmerkmale auf. Für Prüfer eine echte Herausforderung: Als was attestiere ich diese Felder? Ich sage der Katalogisierung dieses Feldmerkmals keine lange Lebensdauer voraus. Auch dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen. Ein Blick ins Saarhandbuch, ins Handbuch Feldmerkmale SAAR I oder in meinen entsprechenden Beitrag in der Deutschen Briefmarken-Revue 8/2023 hätte genügt.
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Wenn wir gerade bei den Prüfern sind. Im MICHEL® findet man immer wieder den Eintrag:
Alle Preise […] gelten nur für (BPP-)geprüfte Stücke!
Der BPP ist doch nicht der einzige Prüfverein, nicht einmal in Deutschland. Wo bleibt da die vom Schwaneberger-Verlag viel beschworene Neutralität? Darüber hinaus verfügt der BPP mit Christian Geigle (gleichzeitig Vereinsvorsitzender und Inhaber eines Briefmarkenfachgeschäftes) nur noch über einen Prüfer für die Sammelgebiete Saargebiet, französische Ausgaben für das Saarland, autonomes Saarland und Ausgaben der Deutschen Bundespost für das Saarland. Die beiden anderen Prüfer haben den BPP Richtung VP verlassen. Ich zitiere hier König Edward III.:
Honi soit qui mal y pense!
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Eine weitere Anmerkung im MICHEL® Saar-Spezial unterhalb der Auflistung der Feldmerkmale gibt mir ebenfalls zu denken:
Von allen Werten zahlreiche weitere kleinere Plattenfehler bekannt, wie z. B. Punkte oder Striche im Markenbild oder in Buchstaben, abgeschrägte oder abgeschliffene Buchstaben und Ziffern, usw.
Die Verwendung des Adjektivs kleinere erweckt den falschen Eindruck, der MICHEL® hätte alle relevanten, auffälligen Feldmerkmale erfasst. Dem ist beileibe nicht so. Hier eine kleine Auswahl sehr auffälliger Feldmerkmale, welche im MICHEL® nicht vorhanden sind. Eine grössere Auswahl mit Abbildungen findet ihr in meinen Beiträge in der Deutschen Briefmarken-Revue 1/2022-8/2023 oder im Handbuch Feldmerkmale SAAR I.
Meine Anmerkungen zu der Neuausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS II) sowie zu der Malstatt-Burbacher Überdruckausgabe (MBD I/II) im MICHEL® Saar-Spezial 2024 werden folgen.
Im neuen MICHEL® Saar-Spezial 2024 ist für die Luftpost Hochwassermarke 25 F + 25 F neu das Feldmerkmal «diagonaler Strich über dem ‹U› von ‹LUFTPOST› (Feld 26)» mit der Unternummer MiNr. SL 259 III aufgeführt. Leider – wie so häufig in den MICHEL®-Katalogen – ohne eine entsprechende Abbildung.
Peter hat diese Marke erworben. Ich werde in diesen Beitrag eine qualitativ bessere Abbildung einfügen, sobald ich von ihm den entsprechenden Scan erhalten habe.
Wie ihr wisst, umfasst meine Sammlung Montclair zu den Briefmarkenausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar nicht bloss Briefmarken und Belege, sondern auch Informationen zu den Bildmotiven sowie – ganz wichtig – die entsprechende Literatur. Informationen und Literatur sammle ich sowohl in physischer wie auch in digitaler Form und lasse diese dann in meine Publikationen – also auch in Beiträge auf dem Saarphila-Blog – einfliessen.
Bei der Literatur gilt mein Interesse insbesondere den frühen, zeitnahen Publikationen. Eine solche, zeitnahe Publikation habe ich über meinen Sammlerkollegen Dr. Ulrich Fingerhut in digitaler Form erhalten. Ein herzliches Dankeschön, Ulrich, an dieser Stelle.
Ein Philatelist und Autor, welcher sich bereits früh mit den Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar beschäftigte, ist Dr. Charles Dufloz (1), u.a. Mitglied in der L’Union Marcophil.
Dr. Dufloz veröffentlichte am 31. März 1948 in der noch heute bestehenden Zeitschrift L’Echo de la Timbrologie einen umfangreichen Beitrag zu einigen Besonderheiten aller drei Ausgaben der Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar. 31. März 1948, das ist noch während der Frankaturgültigkeit der Überdruckausgabe und vor dem Ersttag der Wiederaufbau-Ausgabe, der ersten, eigenen Freimarkenserie des im Dezember 1947 gegründeten Saarlandes!
Dieser Beitrag in L’Echo wurde durch den Verlag Pinzette in Hamburg auf Deutsch als 8-seitige Broschüre mit dem Titel Saargebiet 1945/47 – Französische Besatzungsmarken herausgegeben. Die deutsche Fassung stammt ebenfalls aus der Feder von Dr. Dufloz, der fliessend Deutsch sprach.
Einige dieser frühen Erkenntnisse von Dr. Dufloz sind überholt; die Forschung zu den Ausgaben Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar ist in den, seit der Veröffentlichung vergangenen 76 Jahren nicht stehengeblieben. Aus diesem Grund verzichte ich auf eine Publikation an dieser Stelle. Falls Interesse an dieser Broschüre besteht, schreibt mir bitte eine E-Mail.
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(1) Dr. Charles Louis Clement Dufloz, geb. 22. November 1899 in Colmar, gest. 24. Dezember 1978 in Nizza
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Im aktuellen Mitteilungsblatt der ArGe SAAR Nr. 62 vom Dezember 2023 könnt ihr als Titelstory meinen Beitrag über die Ministerblocks der 2. Offenburger Ausgabe (Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, BuS II) lesen.
Die Informationen dieses Beitrags sind nicht mehr ganz frisch, die Herausgabe des Mitteilungsblattes hat sich etwas verzögert.
Bis dann
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Ich habe im neuen MICHEL® Saar-Spezial 2024 die Einträge zur Originalausgabe der Serie Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (BuS I, auch SAAR I) unter die Lupe genommen. Dabei habe ich mich – wen wundert’s – besonders auf die katalogisierten Feldmerkmale konzentriert.
Vorweg: Die von mangelnder Fachkenntnis der bei der Herstellung der Freimarken Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar angewandten Drucktechnik zeugende Anmerkung,
Marken aus den B-Bogen sind alle etwas dunkler als die aus den A-Bogen
die über viel zu viele Jahre nicht nur im MICHEL® Saar-Spezial, sondern auch im MICHEL® DSK zu finden war, ist nun endlich gestrichen worden.
Nun zu den Feldmerkmalen. Die 4. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial von 2017 katalogisierte 108 Feldmerkmale und umfasste 14 Abbildungen. Die aktuelle 5. Auflage katalogisiert nun 113 Feldmerkmale mit 19 Abbildungen. Die Abbildungen zu 16 Pfennig, MiNr. 213 III und 30 Pfennig, MiNr. 217 II sind nun auch farblich korrekt dargestellt. Die Abbildung zu 16 Pfennig, MiNr. 213 I ist leider immer noch in Dunkelgrün gehalten, anstatt in Blau.
Der Eintrag zu 12 Pfennig, MiNr. 211 VIII ist leider nur zum Teil korrigiert worden. Katalog: Feld 77, Teilaufl.; korrekt ist Feld 77B, Teilaufl.
Die Einträge zu den Feldmerkmalen 30 Pfennig, MiNr. 217 II, Feld 59 Bg. A und MiNr. 217 III, Feld 59 Bg. B sind nun korrekt. Die Feldzuordnung war über viele Jahre vertauscht und in den letzten 10 Jahren hatte man die Feldmerkmale fälschlicherweise zu einem einzigen Feldmerkmal zusammengefasst.
Der Eintrag 50 Pfennig, MiNr. 220 V, Feld 28, Teilaufl. ist neu und gleich falsch. Korrekt ist Feld 28 (AB). Beim 50 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage.
Die Einträge 60 Pfennig, MiNr. 221 IV, Feld 16, Teilaufl. sowie MiNr. 221 V, Feld 92, Teilaufl. sind ebenfalls neu und leider ebenfalls falsch. Auch beim 60 Pfennig-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage.
Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 IV, Feld 50 Bg. B ist nun korrekt.
Der Eintrag zu 84 Pfennig, MiNr. 224 VII, Feld 41 ist weiterhin falsch. Das Feldmerkmal kommt ausschliesslich auf B-Bogen vor.
Beim 1 Mark-Wert wurde der Fehler zu MiNr. 225 III, Feld 32 Bg. B leider nicht korrigiert. Korrekt ist Feld 32 (AB). Neu aufgenommen wurde das Reihenmerkmal der dritten senkrechten Bogenreihe (Felder 3, 8, 13, 18, 23, 28, 33, 38, 43,48) als MiNr. 225 V. Leider hat sich der Fehler Teilauflage eingeschlichen. Auch beim 1 Mark-Wert existieren keine Feldmerkmale in Teilauflage.
Mein Fazit ist gemischt. Hinsichtlich Feldmerkmale der Originalausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar (SAAR I) empfehle ich Sammlern weiterhin Paul Staedels Étude, das Saarhandbuch Kap. 402 oder gleich mein ausführliches Handbuch Feldmerkmale SAAR I.
Die vierte Auflage des MICHEL® Saar-Spezial Katalog datiert aus dem Jahr 2017 und umfasst einige Neuerungen, wie die fantastische Aufstellung der Posttarife im Saarland von 1945-1959. Der Katalog war damals in enger Zusammenarbeit zwischen der MICHEL-Redaktion und Vertretern der ArGe Saar entstanden.
Diese Zusammenarbeit wurde dieses Jahr für die 5. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial 2024 erfolgreich wieder aufgenommen. Dies schlägt sich u.a. in der Verbesserung vieler Fehler wieder, die ich in den letzten 7 Jahren in diversen Beiträgen des Saarphila-Blogs erwähnt hatte. Erkenne: Steter Tropfen höhlt den Stein!
Darüber hinaus wurden einige Feldmerkmale der Ausgabe Berufe und Sehenswürdigkeiten an der Saar, die Posttarife im Saargebiet 1920-1935 (die Kurzübersicht am Beginn des Kapitels Deutsche Abstimmungsgebiete Saargebiet wurde beibehalten) sowie ein Abschnitt zu den Internationalen Antwortscheinen hinzugefügt.
Der MICHEL® Saar-Spezial 2024 ist sicherlich noch nicht fehlerfrei, jedoch ein Schritt in die richtige Richtung. Ich empfehle diesen Saar-Spezial Katalog jedem Saar-Sammler, erspart der 172 Seite umfassende Katalog doch den viel teureren Kauf beider Bände des MICHEL® DSK 2024 sowie beider Bände des MICHEL® Briefe Deutschland-Katalogs 2023/24, denn die Saargebiet, Saarland sowie die Ausgaben der Deutschen Bundespost für OPD Saarbrücken betreffenden Abschnitte dieser Kataloge sind bereits in der 5. Auflage des MICHEL® Saar-Spezial enthalten.
Erhältlich zum Preis von €69,00 im MICHEL® Online Shop (bei Eingabe des Codes Advent23 versandkostenfrei bis 31. Dezember 2023) und über den Buchhandel.
Ich habe für den Hausgebrauch ein Inhaltsverzeichnis erstellt, welches ich gerne zur Verfügung stelle.
In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 8/2023, ist auf Seite 33ff der 20. und letzte Teil einer von mir verfassten Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.
Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des grossformatigen 1 Mark-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit dem Bildmotiv Blick auf die grosse Saarschleife von der Cloef.
Bis dann
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In der Deutschen Briefmarken-Revue, Ausgabe 7/2023, ist auf Seite 31ff der 19. Teil einer von mir verfassten, 20-teiligen Beitragsserie über die Feldmerkmale der SAAR I erschienen.
Dieser Beitrag behandelt die Feldmerkmale des grossformatigen 84 Pfennig-Werts. Darüber hinaus befasst er sich mit dem Bildmotiv Denkmal für Maréchal Michel Ney.
Bis dann
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